WERKSTATTBERICHTE LILITH 3

Wie die Lilith-Saga entstand

Erster Werkstattbericht zu Lilith 3, 24. September 2012

Die letzten Tage waren sehr produktiv für mich, was Lilith betrifft.
Ich habe in den Abend- und Nachtstunden viel geschrieben und bin gut vorangekommen.
Wie auch seine beiden Vorgänger, hat „Im Abgrund der Ewigkeit“ seine ganz eigenen Besonderheiten und Herausforderungen – sowohl für Lilith, als auch für mich.
Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Aber was ich sagen kann, ist, dass mir – seitdem ich an der jetzigen Sequenz schreibe – das Lied „A horse with no name“ von America nahezu ununterbrochen durch den Kopf geht.

Das liegt insbesondere an folgender Liedzeile.

“ In the desert, you can remember your name
‚Cause there ain’t no one for to give you no pain.“

…Aber ist es wirklich so, dass du in der Wüste alleine bist? Trifft es tatsächlich zu, dass dort niemand ist, der dir Schmerzen zufügen will?
…Und was, wenn doch?…

Zweiter Werkstattbericht, 07. November 2012

Meine Blogtour ist zu Ende und ich habe die letzten Nächte damit verbracht, mich wieder ernsthaft dem Schreiben zu widmen.

Ich kann euch heute vermelden: Die Rohfassung von Lilith 3 – Im Abgrund der Ewigkeit schreitet voran!

Gestern, gegen 23:00 Uhr, habe ich die Schlüsselszene der gesamten Saga fertig gestellt.

Ich würde euch ja jetzt zu gerne mehr erzählen, aber dadurch würde ich viel zu viel verraten. Also halte ich lieber meinen Mund, auch wenn es mir schwerfällt.
Nur so viel: ich finde, die Szene ist richtig gut gelungen und ich bin mir sicher, dass das Kapitel für meine Leserinnen und Leser eine große Überraschung birgt!

Dritter Werkstattbericht, 15. November 2012

Heute nur ein klitzekleines Lebenszeichen von mir – mehr ist nicht drin, aufgrund Zigtrillionen kleiner fieser Grippeviren und -bakterien, die sich entschlossen haben, ausgerechnet bei mir ihre Fete zu feiern…. Wenn ich mir meinen Verbrauch an Taschentüchern ansehe, kann Tempo für den Rest des Jahres schließen, weil sie mit mir genug Umsatz gemacht haben.

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Im Abgrund der Ewigkeit kommt gut voran. Rund 40.000 Wörter sind geschrieben – also etwas mehr als ein Viertel. Natürlich ist das erst die Rohfassung und da liegt noch viel Arbeit vor mir, aber auch viel Vergnügen! 🙂

Vierter Werkstattbericht, 04. Januar 2013

Der Januar ist da und ich werde zunehmend nach Lilith 3 gefragt. Es ist also eindeutig an der Zeit für eine neue Statusmeldung.
Ich kann euch mitteilen, dass rund die Hälfte der Rohfassung geschafft ist. Das ist – wie ich finde – doch ein Grund zum Feiern!
Deshalb heute eine kleine Kostprobe, mitten aus dem Buch genommen, nur für euch:
Ich sah, wie die Passagiere anfingen, in ihren Taschen zu suchen. Sobald sich der Schaffner ihnen näherte, streckten sie ihm wortlos schwarze Karten und dunkle Pässe entgegen. Der Schaffner kontrollierte sie eingehend und stempelte die Billets mit einer Art Zwicker ab. Danach neigte er den Kopf als Zeichen seines Dankes. Er reichte die Papiere an den jeweiligen Inhaber zurück und wandte sich dem nächsten zu.
Auch um mich herum begannen alle, ihre Unterlagen zusammenzusammeln. Ich beobachtete sie eine Weile. Ich konnte mich weder an eine Fahrkarte noch an einen Pass erinnern. Aber dann griff ich einfach in die Innentasche meiner Jacke. Es raschelte, meine Finger spürten einen Widerstand und ich zog die Dokumente hervor. – Keinen Moment zu früh, denn der Kontrolleur befand sich bereits direkt vor mir.
Ich öffnete meinen Ausweis und schlug die Seite mit dem Lichtbild auf. Eine junge Frau mit rotem Haar lächelte mich an. Darunter stand ihr Name: Lilith Stolzen.
Die Frau und der Name waren mir unbekannt.
Ihr seht, ich bin wirklich fleißig. Und ich kann euch sagen, Lilith hat es im Moment wirklich nicht leicht.
Viele liebe Grüße
Eure Roxann

Fünfter Werkstattbericht, 10. Februar 2013

Heute schicke ich mal wieder ein kleines Lebenszeichen von mir – diesmal allerdings nicht von zuhause aus, sondern von der Ostsee, an der wir einen einwöchigen Urlaub verbringen.

Gestern Abend sind wir angekommen, nach einer trotz teilweise heftiger Schneefälle sehr angenehmen Fahrt. Und auch hier ist fast alles weiß.

Es ist einfach etwas ganz besonderes, wenn man über den Strand läuft, dick eingepackt und unter den Füßen knirscht gefrorener Sand. Wir haben ca. fünf Grad unter Null, aber an der See, bei Wind, sind das dann gefühlte minus 15 Grad. Mindestens! Da erstarrt einem dann leicht das Lachen im Gesicht… 🙂 Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie wir hier im vergangenen Sommer geschwommen sind.

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Natürlich habe ich nicht nur jede Menge dicker Wollpullis und Schals eingepackt, sondern auch mein gutes altes Laptop und damit auch Lilith, Asmodeo und Johannes. Gestern Abend war ich zu müde, aber heute geht’s dann wieder richtig los. Ich werde mich neben den Kaminofen an den Couchtisch im Wohnzimmer setzten und schreiben, bis die Tastatur glüht.

Ich wünsche Euch allen eine wunderschöne Woche!

LG
Roxann

Sechster Werkstattbericht, 19. Februar 2013

Der Alltag hat mich wieder. Unser einwöchiger Urlaub an der Ostsee ist leider vorüber. Aber wir haben eine wunderschöne Zeit verbracht.

Wer von euch die Ostsee im Winter noch nicht erleben durfte, sollte sich dieses Erlebnis unbedingt einmal gönnen.
WB6-1© Roxann Hill
Ich war äußerst produktiv. Die Ruhe hat mir und damit auch Lilith, Johannes und Asmodeo sehr gut getan. Im Abgrund der Ewigkeit nimmt immer konkretere Formen an.
Meine drei Helden entwickeln sich weiter und sie müssen sich ganz neuen Herausforderungen stellen. Und wer Freund und wer Feind ist, ist alles andere als eindeutig.

Nachfolgend ein Song, der mich in den letzten Tagen beim Schreiben gedanklich oft begleitet hat.

„But in your dreams
whatever they be
dream a little dream of me.“

Ich wünsche euch eine schöne Woche!

LG
Roxann

Siebter Werkstattbericht, 02. April 2013

Heute ist es – denke ich – mal wieder an der Zeit, dass ich euch ein kleines Lebenszeichen von Lilith, Johannes und Asmodeo schicke.

Und damit ich nicht zu viel verrate, mache ich das ein wenig kryptisch,

in Form eines Fotos

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By Edal Anton Lefterov (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) or GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html)], via Wikimedia Commons<

sowie

in Form eines Gedichtes von Christian Morgenstern (1871 -1914):

Ist es Herbstlaub? Sind es Ratten?
was dort rauscht und huscht im Schatten?
Sind’s gestürzte Fledermäuse?
Sind’s gespenstische Gedanken,
die vom Baum des Lebens schwanken?
Oder spien Grabgehäuse
ihren Spuk durch Kirchhofsplanken?
(aus: Digitales Christian Morgenstern Archiv)

Mir persönlich machen Ratten Angst. Und sie spielen eine Rolle im neuen Roman.

Viele Grüße

Roxann

Achter Werkstattbericht, 23. April 2013

Seit meinem letzten Werkstattbericht zur Lilith-Saga 3 Im Abgrund der Ewigkeit sind drei Wochen vergangen.
Bei Lilith, Johannes und Asmodeo hat sich in dieser Zeit sehr viel getan. Alles läuft zunehmend auf einen dramatischen Höhepunkt zu, der seinen Tribut fordern wird. Schweren Herzens muss ich akzeptieren, dass einige Charaktere des Lilith-Universums kurz vor dem Ende der Reise stehen, die alle nachhaltig prägen wird. …Und für manchen wird das Ende einen Neubeginn bedeuten.
Die einzelnen Handlungsstränge führen unausweichlich zusammen und die Geschichte hat eine solche Dynamik angenommen, dass ich mich spätabends im wahrsten Sinne des Wortes zwingen muss, das Schreiben zu unterbrechen, und tagsüber dem Augenblick regelrecht entgegenfiebere, an dem ich wieder Zeit und Muße habe, in die Welt von Lilith einzutauchen und weiterzuschreiben.
Als wäre das nicht genug, nimmt parallel dazu der vierte Teil von Lilith in meinen Gedanken mehr und mehr Gestalt an…
Wie ihr seht, befinde ich mich momentan in einer sehr kreativen und emotional sehr anspruchsvollen Phase.
Ich wünsche euch allen eine schöne und nicht zu stressige Restwoche!
VLG
Roxann

Neunter Werkstattbericht, 12.Mai 2013

Sagt mal, ist das Wetter bei euch auch so furchtbar? Bei uns wird es nicht einmal richtig hell und soeben hat es heftig gehagelt – an einen solchen Muttertag kann ich mich überhaupt nicht erinnern. Normalerweise verbringt man den Tag draußen, genießt die Sonne und den zarten Blütenduft der Obstbäume und Ziersträucher. Stattdessen hat mein Mann vorhin den Kachelofen angeschürt.

Ich habe mir gedacht, dass ich euch heute mit einer klitzekleinen Leseprobe aus meinem Manuskript zu „Im Abgrund der Ewigkeit“ überrasche.

Ich rede jetzt auch nicht viel drum herum, sondern wünsche den Müttern unter euch – aber auch allen anderen – einfach einen schönen Ausklang des Wochenendes!

Viele liebe Grüße
Roxann

 

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Textschnipsel

 

Ich schlüpfte in den Poncho, schlang mir meinen Schal locker über das Haar und stülpte einen Hut darauf. Bis zur Veranda waren es lediglich ein paar Schritte. Dort verharrte ich und blickte die Straße hinunter, hinaus in die Dunkelheit. Der dauernde Schneefall hatte nachgelassen, nur ein paar verlorene weiße Flocken segelten durch das Schwarz der Nacht – einsam, als hätten sie sich verirrt. Holz quietschte leise, Johannes bewegte sich wie immer fast geräuschlos. Er stellte sich neben mich und richtete seine Augen ebenfalls hinaus ins Nichts.

Ich vergaß alles um mich herum und wandte mich ihm zu. Johannes war groß, stark und das blauschwarze Haar, das unter seinem Hut hervorquoll, umrahmte ein Gesicht von einer unbeschreiblich männlichen Schönheit. Fast war ich versucht, die Hand zu heben und meine Fingerspitzen über seine Wangen fahren zu lassen. Ich wollte sichergehen, dass ein derartig perfekter Mensch existierte, für mich da war und mich auf meinem dunklen Weg begleitete.

Johannes schien meine Gedanken und Gefühle lesen zu können. Er legte den Arm um meine Schulter, drückte mich sanft und seine Stimme war ein tiefes beruhigendes Flüstern. „Ich bin so glücklich, dass ich hier mit dir zusammensein darf. Wir haben unsere Vergangenheit verloren und unsere Zukunft liegt irgendwo dort draußen verborgen. Aber wir haben uns. Und mehr werde ich nie brauchen.“

Ich zögerte mit meiner Antwort. Angst, Verzweiflung und grenzenlose Liebe zu Johannes kämpften in meinem Herzen. „Was immer auch geschehen wird“, sagte ich, „wir werden uns niemals trennen.“

Zehnter Werkstattbericht, 29. Mai 2013 – Die Rohfassung ist fertig!

Gestern, nachts um 1.00 Uhr, bin ich fertig geworden. Die Rohfassung der Lilith-Saga 3 Im Abgrund der Ewigkeit ist komplett.

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Ich bin froh und traurig zugleich. Froh, weil ich es geschafft habe, die Geschichte so zu erzählen, wie sie es verdient hat. Traurig, weil ich jetzt Asmodeo, Lilith und Johannes wieder loslassen muss, um den nötigen Abstand zu gewinnen, damit ich die Überarbeitung gewissenhaft angehen kann.
Voller Unruhe bin ich außerdem, weil ich regelrecht darauf brenne, den vierten Band, der zum Teil eigentlich der erste ist (das ist ein Widerspruch, aber auch wieder nicht), endlich zu beginnen. Aber auch er muss noch warten – egal, wie schwer es mir fällt.
Nachfolgend ein Schnappschuss der ausgedruckten Rohfassung – quasi als Beweis. Der Ordner wird jetzt erst einmal gut verstaut, bevor die Arbeit im „Schneide- und Korrekturraum“ beginnen kann.
Euch allen trotz des Wetters eine schöne Zeit und liebe Grüße!

Roxann